Wahlkreis Oberaargau

Nutzung Schloss Aarwangen (Bericht BZ)

01.01.2009

(Quelle: Bericht Berner Zeitung vom 6. September 2009, Text: Herbert Rentsch)
 
SVP-Politiker kämpfen
 
Hände weg vom Schloss Aarwangen: Vier Oberaargauer SVP-Politiker setzen sich gegen den Verkauf durch den Kanton ein. Sie möchten ein Gespräch mit Regierungspräsidentin Barbara Egger, umneue Nutzungen zu suchen.

Die SVP Oberaargau macht sich stark fürs Schloss Aarwangen. Gestern haben vier Amtsträger die Medien über ihre Bestrebungen informiert, den Schlossverkauf zu verhindern und eine künftige Nutzung zu suchen. Ein weiteres Mal ist ein Schreiben an die Berner Regierung gegangen, dies, nachdem schon die Gemeindepräsidentenkonferenz Amt Aarwangen, der Verein der alt Gemeindepräsidenten sowie die Sektionspräsidenten der SVP Oberaargau nach Bern geschrieben hatten.

«Nationales Kulturgut»
Weil aber die Antwort der Regierung stets abschlägig war, haben der Aarwanger Regierungsstatthalter Martin Lerch, der Ochlenberger Grossrat Christian Hadorn, der Aarwanger Gemeindepräsident Hans Leuenberger und der Langenthaler Stadtpräsident Thomas Rufener einen Brief verfasst. Darin laden sie Regierungspräsidentin Barbara Egger zu einemGespräch ein, an dem nach einer neuen Nutzung gesucht werden soll. «Das Schloss Aarwangen»,
mahnte Statthalter Lerch gestern, «ist zusammen mit den Schlössern Thunstetten und Wangen das Kulturgut im Oberaargau.» Mindestens nationale Bedeutung habe das Schloss Aarwangen, so Lerch. «Ich kann nicht verkauft werden soll.» Lerch verwies auf eine Zusammenstellung von Fakten durch Obergerichtspräsident Marcel Cavin, Aarwangen, die er der Regierung zustellte. Darin zeigt er die historischen und baugeschichtlichen Besonderheiten des Schlosses Aarwangen auf.

Nutzung noch ungewiss
Aarwangens Gemeindepräsident Hans Leuenberger erklärte, in Aarwangen sei man klar der Meinung, der Kanton solle das Schloss behalten. «Wir selbst können uns eine Umnutzung und den Unterhalt nicht leisten. Wir wären aber bereit, Hausvater des Schlosses zu sein.» Für die künftige Nutzung haben auch die SVP-Politiker «keine Patentlösung», wie Martin Lerch sagte. Vielleicht könne doch noch ein Teil der dezentralen Verwaltung oder gar das Gericht selbst im Schloss untergebracht werden, so Lerch. Auch die Idee von EVP-Grossrat Daniel Steiner für ein regionales Archiv oder als Standort fürs regionale Zivilstandsamt wäre für Lerch eine Möglichkeit. Grossrat Christian Hadorn gab zu bedenken, dass mit dem Start der Verwaltungsreform ein allfälliges Gerichtsprovisorium in Burgdorf «viel Geld» koste. «Statt jahrelang Raum für eine Zwischenlösung zu mieten, könnte man
doch einen Teil des Gerichts in Aarwangen lassen.» Welches Echo der SVP-Brief an die Regierung hat, und ob es zu einem Gespräch kommt, bleibt abzuwarten.

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