Wahlkreis Oberaargau

KMU’s gewährleisten Versorgungssicherheit

20.11.2024

Die diesjährige Präsidentenkonferenz der SVP Oberaargau führte die Teilnehmer nach Bützberg zur Ingold Baumschulen AG. Inhaber Christof Ingold gewährte einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens, während SVP-Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger (Riggisberg) in einem Referat die Bedeutung der KMU’s für die Gesellschaft erläuterte.

Rund 30 Sektionspräsidenten und Parteimitglieder folgten der Einladung der SVP Oberaargau zur diesjährigen Präsidentenkonferenz, die bei der Ingold Baumschulen AG in Bützberg stattfand. Auf einem beeindruckenden Rundgang durch den Betrieb stellte Inhaber Christof Ingold sein Unternehmen vor.

Die Ingold Baumschulen AG ist 1952 aus einem Landwirtschaftsbetrieb entstanden und etablierte sich zunächst als Forstbaumschule. Bald kam die Produktion von Ziergehölzen hinzu. In den 1960er-Jahren konnte das Unternehmen zum Vollerwerbsbetrieb ausgebaut werden. Die ursprünglich sieben Hektaren bei Bützberg wurden durch den Kauf von zwei Bauernhöfen erweitert. Seit 1980 ist die Ingold Baumschulen AG eine reine Ziergehölz-Baumschule. Christof Ingold sorgt in dritter Generation für weiteres Wachstum im Familienbetrieb.

20 ha Ökoausgleichsfläche
26 Mitarbeitende, darunter drei Lehrlinge, bewirtschaften die stets wachsende Betriebsfläche von aktuell 45 ha Eigenland und 15 ha Pachtland. Davon sind 33 ha Freilandkulturen, 2 ha Containerkulturen und 5 ha Wald. Zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und für die Förderung der Biodiversität werden 20 ha extensiv landwirtschaftlich kultiviert und dienen als Ökoausgleichsfläche.

SVP-Nationalrat Hans Jörg Rüegsegger (Riggisberg) führte anschliessend den Anwesenden mit einigen erstaunlichen Zahlen und Fakten die Bedeutung der KMU’s für die gesamte Gesellschaft vor Augen. Dabei erwähnte er, dass im Primärsektor (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Holzschlag und Fischerei) in den letzten vier Jahren im Oberaargau rund zehn Prozent der Betriebe verschwunden sind, während im ganzen Kanton Bern in diesem Bereich ein Wachstum von zehn Prozent verzeichnet worden ist. Dafür konnte der Oberaargau die Anzahl Betriebe im Bereich Maschinenbau halten, während im Kanton hier ein Rückgang zu verzeichnen ist.

KMU’s schützen und nicht behindern
Mehr Betriebe im Oberaargau gibt es im Bereich Hochbau, dafür weisen der Detailhandel sowie die Gastronomie rückläufige Zahlen aus, was die Anzahl Betriebe betrifft, während kantonsweit die Anzahl Gastronomie-Betriebe zugenommen hat. Einen wahren Boom verzeichnet die Technologie-Branche, die im Oberaargau gleich 50 Prozent mehr Betriebe aufweist als vor vier Jahren. Rüegsegger sprach von einem stark aufstrebenden Sektor.

Erstaunlich ist laut dem SVP-Nationalrat auch, dass in der Schweiz 99,7 Prozent aller Unternehmen KMU’s sind, die rund zwei Drittel aller Mitarbeitenden beschäftigen. Noch bemerkenswerter ist jedoch, dass davon nicht weniger als 89,7 Prozent Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden sind. Nur gerade 0,3 Prozent aller Firmen in der Schweiz sind sogenannte Grossunternehmen mit mehr als 250 Angestellten. Der Einfluss von KMU’s auf das Exportvolumen zeigt, dass in der Schweiz zwar nur rund jedes 13. KMU exportiert, jedoch sind diese Unternehmen trotzdem für 42 Prozent des Exportvolumens verantwortlich.

Für Hans Jörg Rüegsegger ist deshalb klar, «dass wir zu unseren KMU’s Sorge tragen müssen, «weil diese für die Versorgungssicherheit unseres Landes zuständig sind und zwar nicht nur im Bereich der Lebensmittel, sondern auch in anderen Bereichen wie der Energie oder Produkten für den täglichen Bedarf», gab er zu verstehen. Doch gerade die KMU’s seien immer mehr mit aufwändigen Herausforderungen konfrontiert, wie einer überbordenden Bürokratie, dem Fachkräftemangel sowie der Digitalisierung. «Mit der unsäglichen Regulierungswut muss schluss sein, diese behindert unsere KMU’s», forderte Rüegsegger, der daran erinnerte, dass die KMU’s die Grundlage unseres Wohlstandes bildeten und deshalb geschützt und nicht behindert werden müssen. (textwerk/war)

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