Wahlkreis Oberaargau

SVP besucht den Baustoffpark in Walliswil

21.11.2021

Die 30 Teilnehmer der SVP-Präsidentenkonferenz des Wahlkreises Oberaargau besuchten den Baustoffpark in Walliswil bei Niederbipp und informierten sich über die Geschichte des Kiesabbaus im Oberaargau.

Der Rohstoff Kies ist in der Schweiz in grossen Mengen vorhanden und ein sehr wertvolles Gut. Davon konnten sich rund 30 Teilnehmer der SVP-Präsidentenkonferenz des Wahlkreises Oberaargau im Baustoffpark in Walliswil bei Niederbipp überzeugen. Auf einem Rundgang durch das imposante Werk wurden die Teilnehmer von Betriebsleiter Guido Frenzer in die Geschichte des Baustoffparks und des Kiesabbaus im Oberaargau eingeweiht.

Die natürlichen Kiesvorkommen sind ein Gemisch von Kieselsteinen, Sand und Feinanteilen. Geologisch wird Kies als Schotter bezeichnet. Um den wenig verfügbaren Deponieraum zu schonen, haben einige Firmen damit begonnen, schmutziges Aushubmaterial industriell zu waschen, um somit Rohstoff zu gewinnen. Schliesslich basiert jedes Bauwerk in irgendeiner Form auf Kies. Frenzer blickte zu Beginn auf die Anfänge des Kieswerkes in Walliswil zurück und erwähnte, dass die Firma Marti AG in Solothurn 1959 die Abbaurechte für die Kiesgrube Hinterfeld in Walliswil bei Niederbipp erhalten habe.

Rasante Entwicklung in Walliswil
Bereits 1962 wurde das erste Kieswerk mit Wasseraufbereitung zur Schlammtrennung erstellt. 2004 wird der komplett geschlossene Kreislauf für das Waschwasser in Betrieb genommen. Fünf Jahre später wird das Betriebsgebäude mit Werkstatt, Büros und Sozialräumen sowie ein neuer Kiesverlad erstellt. In den Jahren 2013/14 wird der Neubau des Kieswerks erstellt und ein Jahr später wird das neue Kieswerk in Betrieb genommen. Vor vier Jahren dann wird die neue Wasseraufbereitung mit Kammerfilterpressen in Betrieb genommen.

Das Ausgangsmaterial Wandkies wird hinter dem Werk in der Grube abgebaut, teilweise vorgebrochen und gelangt mittels Förderband nach vorne aufs Werksareal in ein Zwischendepot. Vom Zwischendepot wird das Material abgezogen und im Kieswerk aufbereitet, das heisst, gewaschen, teilweise gebrochen und ausgesiebt. Die hergestellten Produkte sind beispielsweise Rundsand und Rundkiese, Brechsand und Splitte sowie unzählige Gemische. Zur Wiederauffüllung der Kiesgrube wird einerseits die Abdeckung vom Abbau sowie ausschliesslich sauberer Aushub verwendet. Sowohl der Abbau als auch die Wiederherstellung werden von externen Stellen betreut und kontrolliert. Der Baustoffpark ist nach wie vor im Besitz der Firma Marti AG, Solothurn.

Nach dem Rundgang gewährte Regierungsrat Christoph Neuhaus noch einen Blick in den Kiesabbau im Kanton Bern. Er erwähnte, dass im Kanton in über 100 Abbaustellen pro Jahr 2,7 Millionen Kubikmeter Kies und Sand abgebaut werden. Deshalb sei es wichtig, eine sinnvolle Kreislaufwirtschaft zu betreiben, hielt Neuhaus fest und wies darauf hin, dass der Grosse Rat den Regierungsrat angehalten habe, Fördermassnahmen zu ergreifen, um den Anteil der Recyclingbaustoffe von heute rund 20 Prozent zu erhöhen. „Eine Förderung des Recyclings bedingt meistens die Behandlung und Aufbereitung von Abfällen, damit diese als hochwertige Baustoffe wiedereingesetzt werden können“, hielt der Regierungsrat weiter fest.

Lobende Worte von Regierungsrat Neuhaus
Diesbezüglich bezeichnete Christoph Neuhaus den Baustoffpark in Walliswil als gelungenes Beispiel. „Hier wird Kies und Sand abgebaut und anschliessend die Abbaustelle mit sauberem Aushub wieder aufgefüllt. Zugleich wird hier ein Asphalt- sowie ein Betonwerk betrieben, welche Rohstoffe benötigen, die teilweise aus Bauabfällen gewonnen werden. Diese werden zu Recyclingbaustoffen aufbereitet und wieder eingesetzt. Hier wird also Kreislaufwirtschaft betrieben. Solche Entwicklungen sind wichtig, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung einer nachhaltigen Bauwirtschaft ermöglichen.“

Im zweiten Teil der Präsidentenkonferenz standen die bevorstehenden Regierungs- und Grossratswahlen 2022 im Mittelpunkt. SVP-Wahlleiter Andreas Schüpbach (Grossrat, Huttwil) appellierte an die Anwesenden, bei den Regierungsratswahlen das bürgerliche Paket zu unterstützen. Damit die gesteckten Ziele, halten der vier SVP-Grossratssitze im Oberaargau, erreicht werden, sei eine grosse Mobiliserung von Wählenden erforderlich. „Dabei sind wir auf die tatkräftige Unterstützung der Sektionen angewiesen. Es wird entscheidend sein, wie wir im Wahlkampf auftreten werden“, versuchte Schüpbach die Anwesenden zu motivieren und wies auf die SVP-Grossratsliste hin, die mit vielen bekannten und angesehenen Oberaargauer Persönlichkeiten besetzt sei. (textwerk/war)

Bildlegende: Die Teilnehmer der Oberaargauer SVP-Präsidentenkonferenz informieren sich in Walliswil bei Niederbipp über die Tätigkeiten im Baustoffpark sowie über den Kiesabbau in der Region. (Bild: Walter Ryser)

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