SVP Oberaargau mit viel Frauen-Power
30.04.2025Mit viel Frauen-Power wird die SVP Oberaargau in den Wahlkampf für die Grossratswahlen im Frühjahr 2026 steigen. Auf der Liste der 12 Kandidierenden befinden sich nicht weniger als fünf Frauen. Ebenfalls auf der Liste befinden sich die fünf bisherigen Grossräte, die allesamt zur Wiederwahl antreten.
Die Delegiertenversammlung 2025 der SVP Oberaargau stand ganz im Zeichen der Nomination der Kandidierenden für die Grossratswahlen im Frühjahr 2026. Dabei überrascht die Partei mit einer geballten Ladung Frauen-Power. Denn nicht weniger als fünf der insgesamt 12 Listenplätze werden von Frauen belegt. Zur Wahl in den Grossrat des Kantons Bern stellen sich folgende Frauen zu Verfügung: Christine Fahrni (Rumisberg), Monika Lang (Gemeinderätin, Herzogenbuchsee), Sabrina Schlegel (Ochlenberg), Sonja Straumann (Gemeindepräsidentin, Eriswil) und Cornelia Wälchli (Langenthal).
Alle Bisherigen treten wieder an
Auf der Liste befinden sich zudem alle fünf aktuellen Oberaargauer SVP-Grossräte, die sich zur Wiederwahl stellen: Beat Bösiger (Niederbipp), Samuel Leuenberger (Bannwil), Patrick Freudiger (Langenthal), Martin Lerch (Langenthal) und Andreas Schüpbach (Huttwil)l. Komplettiert wird die Liste durch Benjamin Kurt (Gemeindepräsident Roggwil) und Marcel Sommer (Huttwil, ehemaliger Gemeinderat). Wahlkampfleiter Andres Schüpbach zeigte sich erfreut, mit einer vollen Liste zum Wahlkampf antreten zu können, die Kandidierende aus dem ganzen Oberaargau umfasst.
Ziel ist es gemäss Samuel Leuenberger, Präsident der SVP Oberaargau, die fünf bisherigen Sitze zu verteidigen. Ein Unterfangen, das nicht einfach zu realisieren sei, wies er doch darauf hin, dass dafür ein Stimmenanteil von rund 35 Prozent erforderlich ist. Aber mit den bisherigen Grossräten sowie den weiteren namhaften Persönlichkeiten verfüge man über eine starke Liste, mit der sich das ehrgeizige Vorhaben durchaus realisieren lasse, ist der SVP-Präsident überzeugt.
Salzmann mit vernichtendem Urteil
Hoffnung macht Leuenberger, dass die SVP bereits im vergangenen Jahr im Oberaargau einige überraschende Wahlerfolge vermelden konnte, wie er in seinem Jahresbericht ausführte. So gelang beispielsweise bei den Gemeindewahlen in Niederbipp ein Sitzgewinn im Gemeinderat (neu vier Sitze), aber auch in Langenthal schnitt die SVP überaus erfolgreiche ab. Auch hier resultierten Sitzgewinne: Sowohl im Gemeinderat (neu drei Sitze) wie auch im Stadtrat (neu elf Sitze) konnte je ein Sitz dazugewonnen werden. Auch in der Gemeinde Wangen a. A. konnte die SVP einen Sitzgewinn (neu zwei Sitze) verzeichnen.
Erfreulich präsentiert sich zudem die finanzielle Lage der SVP Oberaargau, denn die Jahresrechnung 2024 schloss besser ab als budgetiert. Zudem weist das Budget für 2025 einen kleinen Ertragsüberschuss aus. Dennoch warnte Kassier Klaus Reinmann, dass man die Finanzen im Auge behalten müsse, weil sich auch die SVP im Oberaargau, wie andere Parteien auch, mit einem Mitgliederschwund konfrontiert sehe. Aus diesem Grunde kündigte er auf die DV in einem Jahr eine moderate Erhöhung der Mitgliederbeiträge an, notabene erstmals seit 18 Jahren.
Den Abschluss der Versammlung bildete ein Referat von SVP-Ständerat Werner Salzmann zu aktuellen politischen Themen im Bundeshaus. Entspannter als andere blickte er dabei auf den aktuellen «Zollkrieg» von US-Präsident Donald Trump mit dem Rest der Welt. «Die Zeit läuft für uns, denn Trump muss rasch einige politische Erfolge vorweisen», stufte Salzmann die Lage nicht ganz so dramatisch ein, nicht zuletzt, weil die Schweiz bei den Investitionen in Amerika auf Rang sechs aller Länder rangiere. «Ich vermute, dass Trump dies nicht einmal weiss. Und deshalb müssen wir solche Fakten in die Waagschale werfen», zeigte sich der SVP-Ständerat optimistisch im Hinblick auf eine baldige Lösung im «Zollkrieg» mit den Amerikanern.
Daneben betonte er einmal mehr, dass der vorliegende Rahmenvertrag mit der EU die direkte Demokratie in unserem Land gefährde. «Einen solchen Vertrag kann man schlicht und einfach nicht unterschreiben, weil er für uns nicht einen einzigen Vorteil bietet», fällt Salzmanns Urteil zum Vertragswerk vernichtend aus. Ein weiteres Anliegen ist ihm die Aufrüstung unserer Armee. «Diese benötigt dringend mehr Geld», sagte er und nannte die Zahl von 100 Millionen Franken, die nötig seien, um die Ausrüstung der Armee auf den erforderlichen Stand zu bringen und die Durchhaltefähigkeit der Armee zu gewährleisten. Gleichzeitig stellte er auch fest, dass das Militär zusätzliche Wehrdienstleistende benötigt. «Deshalb erwarte ich von unserem neuen Bundesrat und Verteidigungsminister Martin Pfister demnächst eine klare Auslegeordnung mit entsprechenden Massnahmen», gab Werner Salzmann unmissverständlich zu verstehen. (textwerk/war)
Bildlegende: Treten 2026 für die SVP Oberaargau zu den Wahlen für den Grossen Rat im Kanton Bern an (von links): Sabrina Schleger, Samuel Leuenberger, Andreas Schüpbach, Cornelia Wälchli, Beat Bösiger, Christine Fahrni, Martin Lerch, Sonja Strauman, Benjamin Kurt, Monika Lang, Patrick Freudiger und Marcel Sommer. (Bild: Walter Ryser)
